"Nach meinem Heimgang"

Andreas ist tot. Er starb am 28. April 2008. Er schrieb: "Ich bin nicht tot, ich habe auch nicht aufgehört zu leben. Nur die Existenzform habe ich gewechselt. Daher benutze ich lieber "nach meinem Heimgang" statt "nach meinem Tod". Und: ich möchte leben bis zuletzt, mein tägliches Apfelbäumchen pflanzen und jeden Atemzug als Leben empfinden — auch den letzten."
Er hat an dieser Stelle frei und offen über seine Gesundheit und seinen Glauben geschrieben. Deswegen lassen wir seine Texte unverändert im Netz. Vielleicht nützen sie anderen Menschen.

Aktuelle Informationen zu meiner Gesundheit (15.04.08)

Erneute Verschlechterung

Meine Beschwerden mit Schmerzen und der Verdauung haben sich Anfang des Monats April derart gesteigert, dass ich ins Krankenhaus musste. Das ernüchternde (im wahrsten Sinne des Wortes) Ergebnis: vom Magen findet kaum noch etwas seinen Weg in den Darm. Der schnell wachsende Tumor drückt alles ab.
Das bedeutet, dass ich auf mein geliebtes Essen verzichten muss und künftig über eine Infusion ernährt werde. Die bekomme ich jeweils nachts, so dass ich mich tagsüber noch ein wenig freier bewegen kann. Im Krankenhaus bekam ich außerdem eine Magensonde, mit deren Hilfe ich überschüssigen Magensaft ableiten kann. So kann ich wenigstens trinken und auch dünnflüssige Sachen essen wie Joghurt. Oder Eis. Aber das muss ich erst noch etwas ausprobieren.
Mit einem anderen Medikament wird nun die Chemotherapie wieder aufgenommen. Hoffentlich gelingt es, das sprunghafte Wachstum wenigstens zu dämpfen. Ansonsten fühle ich mich ziemlich schwach.

Weitere Themen

Fortsetzung folgt.
Meine Zuversicht ist: Jesus. Wenn ich gehe, gehe ich zu ihm. Und er geht mit denen, die ich zurücklasse.
Ich stelle mich nun darauf ein, dass mein Ende näher rückt, nehme Abschied und ordne mein Leben. Der Kampf gegen den Krebs ist menschlich nicht zu gewinnen. Nur Gott kann Wunder tun. Er wird mich auch nicht im Stich lassen. Doch wie er mir hilft, will ich ihm schon überlassen: ob er mir durch ein Wunder mein Leben noch einmal schenkt, und sei es für eine begrenzte Zeit. Oder ob er mich wunderbar begleitet auf dem letzten Stück des irdischen Weges.
So freue ich mich an jedem Tag und jeder Kleinigkeit. Ich richte meinen Blick gleichzeitig auf das, was nach dem Tod kommt. Und ich freue mich darauf, denn Jesus gibt mir die Gewissheit, dass er mich zu sich holt und dort alles gut ist. Das ist keine vage Hoffnung nach dem Motto "Es geht schon irgendwie weiter." Nein, ich werde erwartet. Jesus war selbst auf dieser Erde und ist durch den Tod gegangen. An seiner Auferstehung sehe ich, was Gott auch mit mir tun wird. Die Hoffnung steht nicht nur auf dem Papier!

Entwicklung der Tumor-Marker

Beginn der Kurve am 13.06.07 mit 10000 Einheiten, letzter Wert vom 27.02.08 mit 1493.
Tumor-Marker sind Eiweißstoffe, die auf die Aktivität bestimmter Tumorarten schließen lassen (meine heißen CA 19-9). Der leichte Anstiegstrend der letzten Monate hat sich nun rapide beschleunigt. Die Zunahme der Beschwerden und der Befund aus der CT decken sich mit dieser Kurve.
Entwicklung der Tumormarker

Sonstige Infos

Gewicht: lieber nicht fragen
Blutdruck: 130:70, Tendenz gleichbleibend
Temperatur:

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